Sehr schön liegt die Wallfahrtskirche Heiligenberg auf einer kleinen Anhöhe, wo sie schon lange bevor man Heiligenberg erreicht zu sehen ist. Der Grund, warum die Gläubigen nach St. Erasmus pilgern sind Unterleibsbeschwerden, Koliken und Bauchschmerzen. Warum diese Kirche oder ein Teil davon Auslöser für die Wallfahrten wurde ist nicht belegt. Allerdings zeigen sieben Gemälde eine Reihung von Geschehnissen, die auf die Kultentwicklung Hinweise geben können. Allesamt zeigen verschiedene Arten der Wunderheilung durch den Hl. Erasmus, welche in dem Zeitraum zwischen 1469 und 1498 geschehen sein sollen. Ein graußiges Zeugnis ist die Tatsache, daß bis ins 20. Jahrhundert Tiere für den Heiligen geopfert wurden. Im 15. Jahrhundert wurde an diesem schönen Flecken Erde die erste Kirche errichtet. Von dieser ist aber nurmehr der in der Zeit des Barock umgestaltete Chor erhalten. Im Jahre 1720 wurde ein neues Langhaus erbaut. Von außen zeigt sich Heiligenberg eher dezent und zurückhaltend. Der Kirchturm auf der Westseite ist in seinen unteren Geschossen quadratisch. Er schließt mit einem achteckigen Aufbau, gekrönt von einer liebevoll und ausdrucksstark geformten Zwiebelhaube ab. Innen wurde wie außen auf eine übermäßige Ausgestaltung verzichtet. Die Zurückhaltung bei den Stuckarbeiten kommt vor allem der im frühen 18. Jahrhundert geschaffenen barocken Ausstattung zugute. Durch das Zusammenspiel von Innengestaltung und Innenausstattung ist ein harmonisches und ausgeglichenes Bild entstanden, das sofort beim Betreten der Kirche auf den Besucher wirkt.