Das Steinbeil, ein typisches Flachbeil der Bandkeramiker 1), wurde von den damaligen Siedlern in einem Holzgriff geschäftet, um es für alle möglichen (Holz)-Arbeiten zu verwenden.
Von diesen neuesten Entdeckungen galt die sogenannte „Biberschanze“ bei St. Georgen zwischen Kraham und Dietersburg als die einzige neolithische Fundstelle im Landkreis.
Bei Grabungen 1914/15 wurden an der Straßenabzweigung Johanniskirchen-Dietersburg-Furth erstmals frühsteinzeitliche Funde gemacht, die lange als die ältesten Zeugnisse einer Besiedlung des Rottals galten. Auf dem selben Platz wo einst die Bandkeramiker siedelten, entstand dann später eine Kultstätte der Kelten. Die Viereckschanze ist schon seit Jahrzehnten abgetragen, und ihre Umrisse sind nur noch mittels Luftbild-Aufnahmen zu erkennen. Um die Fundstelle zu erhalten, wurde sie mit öffentlichen Mitteln als Biotop angekauft. Das Gebiet soll vorerst unberührt und damit versiegelt bleiben. „Die Erde ist der beste Konservator“ lautet ein Grundsatz der Archäologie.
Die inzwischen auch anderswo bekannt gewordenen Erdwerke der sogenannten bandkeramischen Kultur belegen, dass die ersten Bauern in Mitteleuropa aus der Zeit zwischen etwa 5500 bis 5000 v. Chr. viel häufiger Befestigungen mit Erdwällen und davorliegenden Gräben angelegt haben, als man bisher dachte. Der Verwendungszweck dieser allerfrühesten Befestigungsanlagen ist gleichwohl noch umstritten. Ein Teil der Prähistoriker hält die Erdwerke für „Burgen der Steinzeit“, andere betrachten sie als Viehkrale oder, wie die viel späteren keltischen Viereckschanzen, als Schauplätze kultischer Zeremonien. Das wohl beeindruckendste vorgeschichtliche Bodendenkmal in unserer Umgebung ist die Viereckschanze nördlich von Schernberg. Im Volksmund heißt sie „Knopler-Schanze“, auch „Römerschanze“, weil sie wegen ihrer regelmäßigen Form früher den Römern zugeschrieben wurde. Tatsächlich handelt es sich um eine frühere Kultstätte der Kelten. Die gut erhaltene Anlage liegt in einem Sattel an der Gemeindegrenze im Fichtenbestand „Das Gföhret“ (800 m SSW Sulzbach, Plan Nr. 674). Die quadratische Schanze von 70 m Seitenlänge ist von einem Graben umgeben gewesen, der heute noch als fast 1 m tiefe Mulde deutlich zu erkennen ist. Ein bis zu 1 m hoher Wall umläuft den ebenmäßigen Innenraum. In der Mitte der Ostseite ist dieser Wall unterbrochen. Hier stand das Tor zu der spätkeltischen Anlage. Auch bei anderen Viereckschanzen in Niederbayern war der Zugang fast immer auf der Ostseite. Der konservierenden Eigenschaft des Waldes ist zu verdanken, dass die Anlage noch so gut erhalten ist. Viereckschanzen, die in offenen Gelände liegen, sind durch die wirtschaftliche Nutzung, vor allem durch das Tiefpflügen, entweder ganz zerstört oder nur noch in Spuren erkennbar, wie etwa die Doppelschanze in Wiedmais bei Mitterhausen oder die „Biberschanze“ in St. Georgen bei Dietersburg.