Das Kloster Schönau
In das Blickfeld der Geschichte tritt Schönau im 9. Jahrhundert. Im „Aachener Klosterkatalog“ von 817 wird ein monasterium sconinaue erwähnt. Um die Klöster zur Landesverteidigung heranziehen zu können, wurden sie um diese Zeit katalogisiert und in drei Gruppen eingeteilt, entsprechend ihren Leistungen an Kaiser und Reich. Diese neue Ordnung, des Klosterwesen nahm Kaiser Ludwig der Fromme (814-840) vor mit dem „Aachener Klosterverzeichnis“ (notitia de servitio monasteriorum). Die erste Gruppe umfasste die reichsten Klöster, die sowohl Soldaten stellen als auch Zahlungen leisten mussten. Dazu gehören im damaligen Bayern nur die Klöster Tegernsee und Mondsee. Die zweite Gruppe bildeten Klöster, die nur „Reichnisse“ (Geldbeträge und Gaben) an den Kaiser abzuführen hatten, aber keinen Kriegsdienst schuldeten (insgesamt 16, darunter Bendediktbeuern, Mattsee, Kremsmünster, Niederaltaich). Schließlich werden die 54 Klöster genannt, die nur zum Gebet für Kaiser und Reich verpflichtet waren. Hier erscheint das Kloster Schönau neben Rimbach, Metten, Wessobrunn, Moosburg u. a. Im Rottal war das Kloster St. Martin in Schönau dafür eines der bedeutendsten überhaupt. Es gehörte zu den vier Urklöstern in unserer Gegend, die wohl schon unter den Agliofingern (550-788) als Eigenklöster eines Adligen gestiftet wurden und dann später in bischöflichen Besitz kamen. Die anderen „Urklöster“ waren Rimbach, Rotthalmünster und Postmünster. Das Kloster Rimbach kam schon unter Bischof Waldrich (774-804) zum Domstift Passau und später zum Bistum Regensburg. Wo genau sich die cellula, quae vocatur Rindpach befand, lässt sich schwer ausmachen. Unter cellula ist eine Kloster- bzw. Wirtschaftszelle zu verstehen, unter Rindpach wohl das ganze Tal des Rimbachs. Auch wenn das heutige Zell nicht im Rimbachtal liegt, so vermuten die Historiker heute den Standpunkt des damaligen Klosters doch in diesem Ort. Rimbachzell wird 834 zum letzten Mal erwähnt und ging vermutlich bei den Ungarneinfällen zugrunde.